Innenwände fachmännisch streichen
Wie streicht man einen Innenraum fachmännisch?
Diese Frage stellen sich viele Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen:
Beim Einzug, Umzug oder beim Auszug, oder auch einfach bei der Sehnsucht nach einem Neuanstrich oder Tapetenwechsel.
Haben Sie gerade vor, Ihre Wände zu streichen?
Als Malermeister in Karlsfeld zeige ich Ihnen, wie ein Innenraum wie ein Profi gestrichen wird und wobei es dabei ankommt.
Eines guten Tages ist es soweit, die Wände gehören gemacht. Entweder mag man die vorhandenen Farben und Muster nicht mehr, oder die weißen Wände sind mit den Jahren vergilbt. Wie auch immer: In diesem Fall hilft nur der Griff zum Pinsel oder der Anruf bei einem Malermeister, der sich damit auskennt und der sich lohnt. Falls Ihnen die Arbeiten zu aufwändig sein sollten oder Sie sich die Zeit dafür sparen möchten, rufen Sie am besten einfach an.
Hier zunächst ein paar Tipps, wie Sie es selber machen können.
Vorbereitung Teil 1: Ausräumen, Abkleben und Spachteln
Bevor es mit dem Streichen richtig losgeht, ist eine gute Vorbereitung unumgänglich.
Die Wände und Räume sollten vor dem Streichen gut vorbereitet werden, um sich nachträglich viel Arbeit ersparen zu können.
Innenausstattung ausräumen: Möbel, Bilder und Dekoelemente
Die Möbel des Raumes sollten entweder rausgestellt oder in die Mitte des Raumes gestellt werden. Danach werden dann alle Bilder, Dekoelemente und Regale abgehängt.
Abkleben
Als nächstes stehen ziemlich viele Dinge zum Abkleben an.
Steckdosen und Lichtschalter
Bevor die Steckdosen und Lichtschalter abgeklebt werden, ist darauf zu achten, dass der Strom für das Zimmer vorher im Sicherungskasten abgeschaltet wird. Die Schalter und Dosen sollten abmontiert oder mit einem Malerband abgeklebt werden, wobei das Abmontieren die bessere Lösung ist.
Fußleisten und Böden
Auch die Fußleisten sollten demontiert oder mit einem Malerband abgeklebt werden. Eine Malerfolie auf dem Boden schützt diesen vor unnötigen Farbverschmutzungen.
Hierzu ein kleiner Tipp: Um sich die Zeit beim Abkleben der Malerfolie z. B. an die Fußleisten zu ersparen, gibt es auch Malerfolie mit Klebestreifen.
Tür und Fensterrahmen
Die Tür- und Fensterrahmen sind dann zum Abkleben an der Reihe. Die Türflächen können dann mit Folie oder Malervlies abgedeckt werden.
Heizkörper
Es ist sehr hilfreich, wenn die Heizkörper alle sehr stramm mit Folie umspannt werden – das erleichtert das Streichen hinter der Heizung ungemein.
Spachteln und Egalisieren der Wände
Mit einer geeigneten Spachtelmasse werden zuerst Löcher und Unebenheiten gespachtelt. Tiefe Löcher, wie zum Beispiel Dübellöcher, müssen ein zweites Mal überspachtelt werden. Die gespachtelten Löcher sollten dann gegebenfalls mit einem Zwischen- und Schlussschliff für einen Übergang zum Bestandsuntergrund nachbearbeitet werden.
Alte Farbnasen und Farbpickel sollten zusätzlich abgekratzt und gegebenfalls geschliffen werden. Risse ab ca. einem halben Millimeter müssen keilförmit geöffnet werden und mit Spachtelmasse gefüllt und bei Bedarf mit einem Armierungsgewebe in die Spachtelmasse eingespachtelt werden, die wiederum zweimal überspachtelt und anschließend geschliffen werden muss.
Vorbereitung Teil 2: Wände gut vorbereiten
Um die Wände sauber streichen zu können, benötigt man zunächst einmal die richtigen Materialien und Werkzeuge.
Werkzeuge und Materialien
Zum Malern selbst benötigen Sie folgende Werkzeuge als Grundausstattung:
- eine Leiter
- einen Teleskopstiel
- einen Staubbesen und/oder Staubwedel
- ein Cutter-Messer
- einen Schleifklotz oder Schleifblock
- ein oder mehrere Malerspachtel (zum Beispiel Griffspachtel)
- ein oder mehrere Kratzeisen, zur Not auch einen Schraubendreher
- einen Pinsel
- einen Rührstock
- mehrere Malerrollen in unterschiedlichen Größen
- eine Farbwanne
- einen sauberen großen Eimer
- ein Abstreifgitter
- für Putzarbeiten:
- eine Kelle und eine Traufel
- ein Gipsgeschür
(Gummi-Spachtelbecher oder einen kleinen Eimer zum Anrühren)
Achten Sie bei allen Werkzeugen und gerade bei den Rollen auf gute Qualität gefragt. Bei den Rollen sind Plüsch oder anderweitig sehr günstige Rollen nicht zu empfehlen, da diese Rollen beim Streichen Fussel an den Wänden hinterlassen, was später sehr ärgerlich ist. Hier sollte nicht an falscher Stelle gespart werden. Ich kann Ihnen Rollen mit Nylon- oder Polyamidbezug empfehlen. Diese sind für einen sauberen Anstrich am besten zu empfehlen.
Darüber hinaus benöten Sie mindestens diese Materalien:
- Spachtelmasse
- Schleifpapier
- mineralische Grundierung
- geignete Farbe, mineralisch Farbe oder Dispersionfarbe, je nach Untergrund:
- stark saugende Untergründe (mineralischer Untergründe) können mit dem Auftragen von Wasser auf Saugfähigkeit geprüft werden. Falls die Fläche sehr saugfähig ist und die Mineralfarbe noch intakt ist, kann mineralische Farbe ohne Grundierung aufgetragen werden. Anderenfalls sollte die Fläche vorher mineralisch grundiert und im Anschluß mit mineralischer Farbe gestrichen werden. Da auch stark saugende Untergründe, wie zum Beispeil Leimfarbe, zwingend abgewaschen werden müssen, ist bei dieser Untergrundprüfung mit Wasser große Vorsicht geboten. Hierzu können Sie mich gerne befragen.
- reversible Farben, sprich, Farben, die in Ihrem Ursprung wieder zurück versetzt werden können, sollten vor dem Anstrich abgewaschen, geschliffen und grundiert werden.
- Dispersionsfarbe wird im Falle eines Dispersionsuntergrundes angewandt.
Als Spachtelmasse kann ich Ihnen dispersionsvergütete Glättspachtelmasse für glatte Wände empfehlen. Für rauhe Oberflächen sind mineralische Putze besser geeignet.
Verputzen der Wände
Eine gut verputze Wand erleichtert nicht nur die Arbeit, sie lässt die später gestrichene Oberfläche sehr harmonisch wirken.
Der Untergrund sollte daher gut vorbereitet sein. Hierfür hilft es, alle unebenen Stellen oder Bohrlöcher und Putzschäden sehr genau zu prüfen, um diese dann zunächst mit der Spachtelmasse sehr gut ausbessern zu können.
Prüfen des Untergrundes
Je nach Untergrund sind unterschiedliche Maßnahmen zu treffen, um später auftretende Risse oder Blasen zu vermeiden.
Alter Anstrich
Am besten, Sie streichen mit der Hand über die Oberfläche, um zu erkennen, ob sich die Farbe ablöst, abplatzt, bröckelt oder ob es bereits Risse gibt.
Kleiner Tipp: Sehr zu empfehlen ist hierfür ein Klebestreifen-Test: Sie kleben einen Streifen vom Malerklebeband auf die Wand und reißen diesen wieder ruckartig ab. Falls Farbe auf dem Klebeband haften bleibt, ist der Anstrich nicht mehr ausreichend gefestigt. Sollte dieses bei Ihrer Wand der Fall sein, so ist für Ihre Wand eine saubere Vorbehandlung für einen dauerhaften Anstrich unbedingt notwendig. Die bröckelnde Farbe können Sie dann am besten mit einem Spachtel und/oder Schleifpapier vorsichtig entfernen. Wichtig dabei ist zudem, dass beim Spachteln keine Furchen in den Wänden entstehen, die dann wieder aufwändig gespachtelt werden müssten.
Frisch geputzte Wände
Ein streichfähiger Putz sollte zunächst immer gut getrocknet sein. Falls man die Restfeuchtigkeit übersieht oder ignoriert, kann es dazu führen, dass die Farbe später blättert oder Blasen wirft. Zement- oder Kalkputz kann alkalische Rückstände aufweisen, die man mit Fluat neutralisieren kann. Fluat bekommt man im Baustoffhandel ist aber ätzend, so dass unbedingt darauf zu achten ist, dass man beim Auftragen Handschuhe und eine Schutzbrille trägt. Nach dem Auftragen sollte die Fläche mit Wasser abgewaschen werden. Nach dem Trocknen sollte man stark saugenden Putz mit der geeigneten Grundierung ausgleichen: Mineralischer Untergrund mit mineralischer Grundierung und Dispersionsuntergrund mit Dispersionsgrundierung. Vorsicht ist mit Dipsersionsuntergründen geboten, da diese nicht mit mineralischen Farben überstrichen werden können, da diese keine Anhangskraft zum Dispersionsuntergrund bilden können. Dispersionsfarben können hingegen auf einem mineralischen Untergrund aufgetragen werden, obwohl dieses generell nicht zu empfehlen ist.
Saugfähigkeit des Putzes
Durch Bespritzen des Putzes mit Wasser werden Haarrisse durch dunkle Linien deutlich. Eine hohe Saugfähigkeit des Putzes zeigt sich dadurch, dass das Wasser rasch aufgenommen wird. Sollte dieses der Fall sein, so kommt es zu einem hohen Farbverbrauch beim Streichen. Im Fachjargon heißt es, der Anstrich magert aus. Wenn der Untergrund ungleichmäßig saugfähig sein sollte, kann dieses beim Anstrich zu einer Fleckenbildung führen.
Geputzte Wände ausbessern
Verschmutzungen
Falls die Wände gerade, nachdem man zum Beispiel Schränke aus dem Raum entfernt hat, Staub oder Spinnweben aufweisen, bekommen sie diese am besten mit einer Bürste oder einem Staubwedel weg.
Schimmel
Gerade auf kühlen Flächen kann sich sehr schnell Schimmel bilden, da auf diesen Flächen Wasserdampf sehr gut kondensiert. Was viele nicht wissen, Schimmel wächst auch in den Putz hinein. Das Auftragen eines pilztötenden Fungizids oder einer spezielle Farbe für Nassräume, zum Beispiel Bad- und Küchenfarbe, kann die Schimmelbildung verhindern. Provisorisch kann bei einer starken Ausbreitung von schwach ausgebreitetem Schimmel Essigwasser sehr gut helfen.
Auf Dauer ist es aber sinnvoll, die Ursachen der Schimmelbildung zu beseitigen. Ein besseres Dämmen der Wände von außen, sofern möglich, oder auch häufiges regelmäßiges Lüften kann hier dauerhaft Abhilfe schaffen. Es kann aber auch an konstruktiven Mängeln, wie zum Beispiel Wärmebrücken, liegen, die sehr schwer oder gar nicht zu beseitigen sind. Nur mit Beseitigung dieser Mängel kann Schimmel mit der richtigen Lüftung dauerhaft vermieden werden.
Gelbbraune Flecken
Manchmal kann es sein, dass der Untergrund gelbbraune Flecken zeigt. Die Ursache lässt sich abstellen, wenn Sie den Kalkputz mit Fluat sperren, Gipsputz mit Alaun oder mit einer Isoliergrundierung streichen.
Weiße Ausblühungen
Wenn Feuchtigkeit aus der Mauer verdunstet, können weiße Ausblühungen entstehen. Die Salze kristallisieren an der Oberfläche und heben den Anstrich vom Untergrund. Diese Ausblühungen sollten Sie gut austrocknen lassen und abbürsten. Es ist immer wichtig, der Ursache für diese Ausblühungen auf den Grund zu gehen und die Ursache für das nasse Mauerwerk zu beheben.
Die Ausblühungen sollten dann am besten mit Fluat neutralisiert werden. Hier ist auf die genaue Anwendung von Fluat zu achten.
Bohrlöcher, Risse, Furchen oder Vertiefungen
Bohrlöcher, Risse, Furchen oder Vertiefungen können Sie am besten sorgfältig glatt ausstreichen.
Vorbereitung Teil 3: Farbauswahl
Nachdem der zu streichende Raum ausgeräumt ist, alles abgeklebt und die Wände vorbereitet sind, kommen wir nun zur richtigen Farbe.
Am liebsten möchte man sofort eine Farbe nach dem eigenen Geschmack auswählen und loslegen. Es gibt aber noch ein paar Dinge zuvor zu beachten: Soll es eine glänzende oder eine matte Wand sein? Welche Farbe ist die bessere: Dispersions-, Silikat-, Latexfarbe oder doch eine eine Lasur?
Die Auswahl ist riesig, und es kommt dabei nicht nur auf den richtigen Farbton der Farbe sondern auch auf den Untergrund an. Wir schauen uns die einzelnen Farben genauer an.
Dispersionsfarbe
Dispersionsfarbe ist die am häufigsten verwendete Farbe. Durch ihre Dickschichtigkeit deckt sie gut ab, ist abwaschbar und geruchsarm. Sie trocknet schnell an der Wand. Beim Streichen ist das schnelle Eintrocknen jedoch nicht immer ein Vorteil, da in der Farbe enthaltene eingetrocknete Farbstücke beim Streichen zu einer Klumpenbildung führen kann.
Silikatfarbe
Die wesentliche Eigenschaft der Silikatfarbe ist die Wasserdampfdurchlässigkeit. Durch diese Eigenschaft kann der Untergrund „atmen“. Daher eignet sich diese Farbe sehr gut für mineralische Untergründe, zum Beispiel Gipskartonplatten oder auch Beton.
Silikatfarbe ist alkalisch, wodurch Schimmel und Bakterien gehemmt werden. Somit ist diese Farbe hervorragend für Allergiker geeignet.
Latexfarbe
Zur Familie der Dispersionsfarben gehört auch die Latexfarbe. Sie ist im Gegensatz zur klassischen Dispersionsfarbe allerdings widerstandsfähiger.
Die Eigenschaften der Farbe machen sie sehr robust, wodurch sie häufig in der Küche und in Kinderzimmern eingesetzt wird. Sie ist wasserabweisend, scheuer- und abriebfest und sehr strapazierfähig.
Durch die wasserabweisende Eigenschaft der Farbe ist die einmal eingesetzte Farbe später schwer durch andere Farbtypen zu ersetzen. Daher sollte der Einsatz der Latexfarbe wohl überlegt sein.
Lasur
Die Lasur deckt nicht besonders stark ab und ist meistens halbtransparent. Für Wisch- und Tupftechniken auf bereits gestrichenen Wänden ist sie daher am besten geeignet.
Matt oder glänzend?
Wenn die Entscheidung für den richtigen Farbtyp erstmal gefallen ist, bleibt noch die Frage, ob die Farbe matt oder glänzend ausfallen soll.
Durch die hohe Reflexion des Lichts an glänzenden Oberflächen kommt die Farbe selbst je nach Lichteinfall stärker zur Geltung. Zudem sind glatte Oberflächen besser zu reinigen als matte Oberflächen.
Matte Farben wirken durch die fehlenden Spiegelungen an der Oberfläche ruhiger und satter. Sie sind daher sehr gut für Wohn- und Schlafzimmer geeignet.
Streichen Teil 1: Vorstreichen
Die Vorbereitungen sind nun abgeschlossen und haben bereits einen Großteil der benötigten Arbeiten an Zeit benötigt.
Doch auch jetzt kann man noch nicht einfach die Rolle einfärben und großflächig mit dem Streichen beginnen. Es sind noch Dinge zuvor zu beachten. Um einen gutes Gesamtergebnis zu erzielen, sind neben einem guten Malerwerkzeug und die Verwendung der richtigen Materialien eine saubere Vorarbeit beim Streichen wichtig.
Ein paar Tipps zum Vorstreichen der Wände:
Das richtige Werkzeug
Um mögliche lose Flusen von der Walze zu lösen, können Sie die Rolle vorher auf einem Papierstück auswalzen.
Für das Umrühren der Farbe benötigen Sie noch einen geeigneten Rührstock. Sie können einen Metall-, Plastik- oder Holzstab verwenden. Metall- und Plastikstäbe sind im Gegensatz zum Holzstab besser geeignet, da diese nicht so schnell brechen.
Rühren der Farbe
Eventuell haben Sie noch vorhandene Farbe in einem Farbeimer, die Sie gerne für den Raum verwenden wollen. Auch wenn die Farbe ganz neu ist, ist es immer ratsam, die Farbe vor dem Streichen gut zu verrühren. Erst wenn Sie in der Konsistenz der Farbe keinen Unterschied mehr bemerken, können Sie mit dem Rühren aufhören.
Ecken und Ränder vorstreichen
Ecken und Ränder sollten zunächst mit einem Pinsel mit der gewünschten Farbe vorgestrichen werden. Mithilfe einer kleinen Rolle (Maus) kann von der mit dem Pinsel gestrichenen Fläche zum zur rollenden Fläche ein struktureller Übergang geschaffen werden.
Der Pinsel sollte beim Streichen nur halb eingetaucht und am Rand des Farbeimers oder am befestigten Abstreifgitter abgestriffen werden.
Wichtig ist dabei, dass man die gestrichenen Ränder nicht austrocknen lässt, da sich sonst ein Übergang von den Rändern zur Fläche bilden kann. Der fachmännische Begriff für ein ideales Streichen ist „nass in nass“.
Streichen von Borten
Falls Sie eine Borte an den Rändern in einem anderen Farbton möchten, sollten die Ränder im ausreichenden Maße mit dieser Farbe vorgestrichen werden. Nachdem die Farbe getrocknet ist, können Sie mit Malerband in der Breite der Borte die Farbe überkleben.
Hier noch ein Tipp vom Experten: Um einen sehr exakten Übergang von der Farbe der Borte zur Farbe der Wand ohne unschöne Verschmierungen hinzubekommen, ist es empfehlenswert, die Ränder des Malerbandes noch mit der Farbe der Borte einzutupfen. Es soll keine Luft mehr an den Rändern des Malerbandes vorhanden sein, in der dann die großflächige Farbe der Wand unterwandern könnte. Im Ergebnis wird dadurch ein sehr genauer Übergang zwischen den Farben erreicht.
Streichen Teil 2: Richtig streichen
Erst jetzt geht es nach all den Vorbereitungen richtig zur Sache.
Auch zum Streichen selbst gibt es hier noch ein paar gute Tipps:
Streichen, Trocknen und Lüften
Es empfiehlt sich, die Farbe vertikal und gleichmäßig zügig aufzutragen. Während des Streichens sollten alle Fenster geschlossen bleiben, um ein zu schnelles Trocknen der Farbe zu vermeiden. Wenn die Farbe zu schnell eintrocknet, können eventuell entstehende sichtbare Streifen nicht mehr beseitigt werden. Daher ist es hilfreich, erst nachdem alle Wände im Raum gestrichen sind, gut durchzulüften.
Farbgestaltung
Es gibt Möglichkeiten, auch mehrere Farben so zu verstreichen, dass die Wand sehr künstlerisch gestaltet aussieht. Sie können sich hier natürlich selbst versuchen und Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Falls Sie hier auf Nummer sicher gehen wollen und auf lange Erfahrung zurückgreifen möchten, empfiehlt es sich natürlich auf den Maler Ihrer Wahl zurückzugreifen.
Malerwerkzeug nach dem Streichen
Nachdem die Tagesarbeit erledigt ist und alle Wände soweit gestrichen sind, sollte darauf geachtet werden, dass das Werkzeug für die nächste Nutzung immer vorbereitet zur Verfügung steht.
Hierzu ist es gut, wenn Sie alles, was mit Farbe in Berührung gekommen ist, also die Farbrollen, die Pinsel, den Rührstab, das Abstreichgitter und die Abrollfläche zunächst gut mit warmen Wasser ab- oder auswaschen. Die Farbrollen und die Pinsel sollten über Nacht luftdicht in eine Plastik- oder Alufolie eingewickelt werden, damit sie nicht so stark eintrocknen. Beim gründlichen Auswaschen können die Rollen und die Pinsel auch zum Trocknen aufgehängt werden.
Sonstiges
Streichen von Fenster und Türen
Auch die Farbe von Türen und Fenster benötigt irgendwann eine Erneuerung.
Ob Kunstoff, Holz oder Metall, bei jedem Untergrundmaterial kommt es auf eine besondere Vorgehensweise an:
Vorbereitungen
Zunächst ist es bei diesen Elementen erst einmal wichtig, den Vermieter zu fragen, falls Sie in der Wohnung zur Miete wohnen. Dieser sollte Ihnen schriftlich seine Einverständniserklärung geben, damit Sie später nicht für Ihre Arbeiten verantwortlich gemacht werden können. In der Regel gibt der Vermieter nur die Zustimmung, wenn die Fenster und Türen auch fachmännisch gestrichen werden.
Wenn die Voraussetzungen gegeben sein sollten und Sie die Elemente streichen dürfen, ist für das Streichen das Material der Fenster und Türen entscheidend.
Holzelemente vorbereiten
Elemente aus Holz sollten zunächst mit heißem Seifenwasser oder speziellem Holzreiniger gereinigt und vorbehandelt werden. Idealerweise so, dass keine Feuchtigkeit ins Holz eindringen kann. Wenn Sie es dann noch über Nacht trocknen lassen können, ist es ideal, da die Holzfeuchtigkeit eine entscheidende Rolle für die Haltbarkeit Ihres Anstichs spielt.
Danach müssen die Holzfenster und -türen gut angeschliffen werden. Sofern Sie keine Schleifmaschine besitzen, können Sie hierzu einen Schleifblock mit Schleifpapier verwenden. Nehmen Sie zunächst das grobe und dann das feine Schleifpapier. Die Reste von eventuell abgesplittertem Lack können mit einem Spachtel oder Kratzeisen unterschiedlicher Größen, zur Not auch mit einem Schraubendreher, in Richtung der Maserung abgekratzt werden.
Harzausblühungen sollten idealerweise ausgeschnitten und ausgebessert werden.
Metallelmente vorbereiten
Auch im Falle von Metall, also bei Metallfenstern oder auch Schanieren aus Metall, müssen die Flächen gut vorbereitet sein. Rost können Sie am besten mit Stahlwolle oder einer Drahtbürste und Schleifpapier entfernen. Falls kleinere Roststellen nicht zu entfernen sind, kann hier zusätzlich ein Rostumwandler als Vorbehandlung aufgebracht werden.
Aluminiumelemente säubert man am besten mit Alu-Cleaner oder Zink mit einer Salmiak-Netzmittelwäsche, die mit Wasser nachgewaschen werden muss.
Eisenelemente können mit einer Nitroverdünnung entfettet und mit einem Rostschutzmittel grundiert werden.
Für verzinkte Elemente ist der Grundanstrich mit Allgrund bzw. Zinkhaftgrund unumgänglich.
Holzanstrich
Für einen sehr guten und harmonischen Anstrich kommt es ganz wesentlich auf die Verwendung von hochwertiger Farbe an.
Es gibt hier viele deckende und lasierende Farben, zum Beispiel Filmbilder und offenporige Beschichtungen, die richtig mit dem Diffusionsweg (Luft-Feuchtigkeitsaustausch des Holzes) gewährleistet werden müssen.
Metallanstrich
Ist die Metallfläche frei von Schmutz und Staub, sollte zunächst eine Rostschutzgrundierung auftragen werden. Sobald diese vollständig getrocknet ist, kann der Lack aufgetragen werden.
Ein guter Anstrich des Lackes zeichnet sich durch eine harmonisch glatte Oberfläche aus, die sich häufig erst nach kurzem Einzug der Farbe von selbst bildet.
Überstreichen von Tapeten
Streichen von Tapeten
Beim Überstreichen von Tapeten wird Ihnen auffallen, dass sich glatte Tapeten leichter streichen lassen als gemusterte. Durch die Musterung einer überstrichenen Tapete kommt es häufig dazu, dass dieses Muster auch nach dem Streichen immer noch hervorscheint.
Ist eine ungewünschte Musterung vorhanden, handelt es sich um farbige Tapeten, sind die Tapeten bereits in mehreren Lagen überklebt oder haftet die vorhandene Tapete insbesondere in den Übergängen nicht mehr fest und sauber, so ist es sinnvoll, die Tapeten vor dem Streichen von der Wand zu lösen und auf ein Überstreichen der Tapeten zu verzichten. Das Überstreichen ist nicht empfehlenswert, da die Feuchtigkeit den Kleister unter der Tapete anlösen und die Tapete sich von der Wand lösen kann. Empfehlenswert ist es, die Tapeten vorher zu entfernen und die entsprechende Untergrundvorbehandlung, wie zuvor beschrieben, durchzuführen.
Vlies- oder Raufasertapeten eignen sich am besten zum Überstreichen.
Eine Tapete lässt sich sehr gut mit Wasser und Spülmittel, einem Dampfgerät oder mit Tapetenablöser aufweichen und durch Abziehen von der Wand lösen.
Zum Überstreichen insbesondere von alten Tapeten sind Dispersionsfarben, die auf Wasserbasis bestehen, nicht geeignet. Dispersionsfarben können hier Falten und Blasen werfen. Latexfarben sind zum Überstreichen am besten geeignet, da sie schneller trocknen und die Feuchtigkeit nicht so schnell in die Tapete eindringen kann, um den Kleister zu lösen.
Fazit
Spätestens seit dem Kindesalter weiß jeder, dass Malen eine leichte und kreative Angelegenheit ist. Wenn es jedoch anspruchsvoll und professionell gemacht werden soll, empfiehlt sich die Nutzung von Ausbildung und langjähriger Erfahrung. Auch der Aufwand und die Zeit sind bei den Vorbereitungen und der Durchführung der Streicharbeiten nicht zu unterschätzen. Wenn Sie Malerarbeiten schnell und professionell machen lassen wollen, hilft ein Anruf bei einem kompetenten Malermeister, der sich mit diesen Dingen auskennt.
2 Responses
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